Die beiden wichtigsten Symbole unserer Republik werden in diesem Sommer 100 Jahre alt. Es sind die Nationalhymne, das Deutschlandlied, und die Nationalflagge, das schwarz-rot-goldene Streifenbanner. Beide existierten natürlich schon weitaus früher, aber eben nicht als offizielle Symbole des deutschen Nationalstaates.
Zu diesen wurden sie letztlich durch den sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert am dritten Jahrestage der Annahme der Weimarer Reichsverfassung am 11. August 1922 bestimmt.
Friedrich Ebert war es ein besonderes Anliegen, die neue republikanische Ordnung mit entsprechenden Insignien in das Bewusstsein des deutschen Volkes zu verankern. Die neuen Insignien sollten sich auch durchaus von der Zeit des Kaiserreiches abheben und einen Bogen zu den freiheitlich-demokratischen Bestrebungen des 19.Jahrhunderts mit den Befreiungskriegen , der aufkommenden Nationalbewegung für ein geeintes Deutschland und den Kämpfen für Demokratie und Selbstbestimmung der 1848er Märzrevolution darstellen.
Das schwarz-rot-goldene Streifenbanner, das seine Ursprünge schon bis in das Spätmittelalter hat und deren Farbsymbolik in der Zeit des sich entwickelnden deutschen Nationalbewusstseins Anfang des 19.Jahrhunderts mit den Lützow´schen Freikorps, der Studentenbewegung mit dem Hambacher Fest 1832 und vor allem verbunden ist mit der Bewegung der Frankfurter Paulskirche 1848/49 eignete sich für Ebert vortrefflich für die neue Republik.
Und genauso passend war für Ebert das Deutschlandlied von Hoffmann von Fallersleben in der Intonation Joseph Haydns. Dieses Lied schrieb von Fallersleben im Exil auf Helgoland im Vormärz (1841). Dem deutschen Kaiser war das Werk zu revolutionsgeladen, sodass man sich für die alte Preußenhymne entschied.
Auch den Nationalsozialisten war das Lied suspekt. Sie reduzierten es auf die erste Strophe und ließen dann sofort das Horst-Wessel-Lied im Anschluss singen. Damit sollte nur kein Zweifel daran aufkommen, wie die neuen Herren sich ihre Herrschaft vorstellten.
Vom Ungeist des Nationalsozialismus endlich befreit, stimmten die Mütter und Väter des Grundgesetzes für eine Weiterführung der Insignien der ersten Republik in die zweite. Seit nunmehr 70 Jahren stehen Deutschlandlied und Deutschlandfahne für ein demokratisches Erfolgsmodell auf deutschem Boden.
Doch umso unverständlicher ist es, wenn die Symbole der deutschen Demokratie zunehmend diskreditiert und sogar verunglimpft werden von Politikern, die sich gern selbst als Demokraten verkaufen, aber jede abweichende Meinung als angeblich rechtsextrem in den Schmutz ziehen. Sie gerieren sich wie die hirnlosen Mitläuferhorden in den Zeiten von Staatssicherheit und ähnlichem.
Selbst eine ehemalige Kanzlerin der CDU verbannte persönlich eine kleine Deutschlandfahne am Abend ihres Wahlsieges von der Bühne. Und am Tag der Einheit 2020 ließ der Brandenburger Landtag nur Regenbogenfarben hissen. In Bezug auf die deutsche Hymne sind schon vielfältige „Vorschläge“ zur Neuauswahl oder zumindest Änderung des Textes vorgelegt worden. – Nun das kommt dabei heraus, wenn der liebe Herrgott zwar Hirn vom Himmel wirft, aber leider alles in den nächsten Gully läuft.
Leisten wir also aktiven Widerstand gegen den Versuch der Verunglimpfung unserer Nationalsymbole und damit unseres nationalen und kulturellen Gemeinwesens!