Ein Jahr Frankfurter Kinder-Charta
Auf der letzten SVV-Sitzung am 25. März sprach die ehrenamtliche Kinderbeauftragte der Stadt Frankfurt (Oder) Frau Jacqueline Eckardt aus Anlass der Verabschiedung der sogenannten „Frankfurter Kinder-Charta“ vor den Stadtverordneten. Hierbei zog Frau Eckardt Resümee über das, was seit der medienträchtigen Inszenierung mit einem Kamerateam des ZDF vor mehr als 13 Monaten inhaltlich erreicht wurde. Für einige offensichtlich verblüffend, fiel dieses Resümee alles andere als schmeichelhaft für die Stadtverordneten und sonstigen Anwesenden der Verwaltung aus.
Frau Eckardt konstatierte, dass so gut wie nichts an Projekten umgesetzt wurde und ständig Corona als Entschuldigung herhalten musste. Auch gab Frau Eckardt den Anwesenden „… einfach mal so dafür die Schuld, dass Kinder sich nicht begegnen konnten und für deren jegliches psychisches Leid…“ sie unterstellte ihnen, „ dass für (die Anwesenden) Kinder nichts als Infektionsträger sind, dass sie (ihnen) ansonsten quasi egal sind.“, wie es der Stadtverordnete Ludwig Patzelt in einem Brandbrief als Reaktion so entrüstet formulierte.
Dass Frau Eckardt sich offensichtlich schon seit längerem als „einzige Kinder-Versteherin der Stadt“ sieht, ist hinlänglich bekannt, und dass das konkrete Ergebnis der reinen Schaufensteraktion „Frankfurter Kinder-Charta“ äußerst mager oder gar gegen null tendierend ausfällt, war im Grunde genommen auch zu erwarten. Aber dass gerade eine der vehementesten Streiterin für diese Kinder-Charta ein derartig vernichtendes Fazit des letzten Jahres zieht und man sich fragen muss, was denn der so großspurig inszenierte „Runde Tisch gegen Kinderarmut“ auch nur im Ansatz dementsprechend erreicht hat, wirkt doch schon wie eine klare Offenbarung.
Es reicht eben nicht, sich unter dem Slogan „Frankfurt geht besser“ des Oberbürgermeisters René Wilke in reiner linksgrüner Symbolpolitik jenseits der wirklichen Problemlagen und dringenden Erfordernissen der Stadt zu ergehen. Ein Rumhüpfen mit Kindern im Kleistforum unter ständiger Betonung der Ausrichtung für „ALLE“ Kinder, was den globalen Universalanspruch der linksgrünen Ideologie unmissverständlich unterstreichen soll, bleiben nun einmal ungeeignet für eine wahrhaft kinderfreundliche Politik auch auf kommunaler Ebene.
Als AfD-Fraktion haben wir vor mehr als einem Jahr im Februar 2020 dieser durchsichtigen Medienschauveranstaltung der Rathausspitze klar unsere Zustimmung verweigert und sollten (wieder einmal) recht behalten.
Schon damals haben wir eben so deutlich erklärt, was für uns auf diesem Gebiet entscheidend ist und nannten eine wesentlich verstärkte Anstrengung bei dringenden Sanierungsarbeiten in Frankfurter Schulen, eine 100prozentige Ausstattung aller Schulkinder mit elektronischen Lehrmedien und eine spürbare Verbesserung der Infrastruktur für Kinder und Jugendliche im Frankfurter Stadtgebiet (Kinderspielplätze, Jugendclubs, öffentliche Freizeitcentren, intakte Sportanlagen etc.). Dass die Stadt diese Aufgaben nicht alle allein bewältigen kann ist vor dem Hintergrunde der prekären Haushaltslage klar, aber hierfür ist das unermüdliche Engagement der Vertreter der Rathausspitze auf Landes- und Bundesebene gefordert!
Doch stattdessen werden sog. Projekte gefördert, von eben denen keines realisiert wurde, wie Frau Eckardt es ausführte. Schon die Vorstellung einer Rahmenrichtline für solche Förderungen am 02.07.2020 in einer Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses durch Herrn Ullrich und Frau Pitack wirkte uninspiriert und beinahe schon dilettantisch zusammengeschustert. Das Ergebnis spricht in der Auswertung durch die Kinderbeauftragte für sich.
Was Stefan Kunath so bedeutungsschwanger mit der Aussage: „die Worte der Kinderbeauftragten stecken ihm noch in den Knochen“ wirklich sagen wollte, bleibt wohl wieder sein kleines Geheimnis. Mein Gott – die kleine Steffie immer…
Einer derlei fadenscheinigen, verlogenen und nur auf kurzfristige Medienwirksamkeit ausgerichteten Symbolpolitik werden wir auch künftig klar unsere öffentliche Ablehnung entgegensetzen.